Restoring Hanomag R 16 B


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Historie & Links


Von 1925 an bis zum Ende des Krieges stellte die Hanomag -so grotesk es klingen mag- ausschließlich Klein-PKWs und später Panzer (Typ V "Panther") sowie weitere Sonderfahrzeuge für den Kriegseinsatz her. Der beliebt-bekannte Volksspruch "Zwei Pfund Blech und zwei Pfund Lack - fertig ist der Hanomag" bezog sich auf den in den 20er Jahren entwickelten Kleinstwagen vom Typ 2/10 genannt "Kommissbrot", denn auf kein weiteres Produkt der Hanomag konnte er augenscheinlich in der Folgezeit noch zutreffen - .

Nachdem 1941 die Produktion für zivile Personenwagen zugunsten der Kriegswirtschaft eingestellt wurde, übernahm die Hanomag im Bereich PKW-Bau die Produktion des Stoewer-Einheits-PKW "E I / 20 B", später auch bekannt als BMW 325 ("E I PKW/325"), welcher von BMW im Eisenacher Werk ebenso wie von der Hanomag in Lizenz gefertigt wurde.

Ein Wiedereinstieg in den PKW-Bau nach dem Krieg blieb in der Prototypenphase 1951 stecken. Schließlich erinnerte man sich jedoch daran, daß man bereits im Jahre 1912 mit bis zu 80 PS starken Benzol-Motor-Pflügen zu den Pionieren der Landwirtschaftstechnik gehörte. 1924 folgte der erste Traktor (WD 26) im heutigen Sinne mit einem Benzolmotor, 1931 der erste Diesel-Schlepper (RD 36) mit 4-Zylinder-Motor und fünf Litern Hubraum. Mit Straßenschleppern wie dem R40 war man schließlich ab etwa 1940 bis Mitte der 1950er Jahre Marktführer in diesem Segment. Im Zuge des Wiederaufbaus Deutschlands und im Rahmen des Marshallplans knüpfte man nun an die alten Traditionen an.

1951 startete die Hanomag schließlich mit einem "Baukasten-Programm", in welchem 2-, 3- und 4-zylindrige Dieseltraktoren angeboten wurden. Der HANOMAG - Radschlepper R 16 stellte als Zweizylinder-Modell den damals kleinsten Typ dieser Reihe dar. Die Ziffer nach dem "R" bezeichnete stets die PS-Leistung. Zeitgleich wurden der R 22 (3-Zyl.) und R 28 (4-Zyl.) herausgebracht. In der Zeit ab 1954-58 wurden die Leistungen der jeweiligen Schlepper im Zuge der Modellpflege leicht angehoben, was die Veränderung der Typbezeichnungen mit sich brachte: R 19 (2-Zyl., optischer Unterschied zu R 16: Luftfilter nach hinten versetzt), R 27 (3-Zyl.), R 35 (4-Zyl. als Ackerschlepper und optional als Straßenzugmaschine "S" erhältlich). Der seit 1942 im Programm befindliche R 40 - Straßenschlepper (im Zuge der Modellpflege ab 1952 R 45 genannt) rundete das Programm ebenfalls als 4-Zylinder-Modell nach oben hin ab. Parallel hierzu stieg man 1950 bereits wieder in den zivilen Bau von Lastwagen und Kleintransportern (bekannt ist der "L 28") ein. Ebenso war die Fertigung von Straßenbaumaschinen wieder erfolgreich aufgenommen worden.

Die Traktorenproduktion jedoch war es, welche den Namen HANOMAG am stärksten im Gedächtnis vieler Oldtimerfans wahrte.
Nachdem Daimler-Benz 1971 schließlich das bereits zuvor zur "Hanomag-Henschel" fusionierte Unternehmen übernahm, wurde mit dem 92 PS starken 6-Zylinder-Modell "Robust 901 (S)" als größtes und finales Produkt die Traktorenproduktion als Folge der Insolvenz der Hanomag eingestellt. Bis Mitte der 1980er Jahre wurden jedoch weiterhin Lizenzbauten der großen Hanomag-Traktoren in Argentinien -z. T. mit dort selbst entwickelten, stärkeren Motoren und der sonstigen Technik der 50er Jahre- unter dem Namen "Hanomag-Barreiros" gefertigt, benannt nach dem spanischen Industriellen Eduardo Barreiros.

Seit 1989 ist die Hanomag Teil der Komatsu AG, dem weltweit zweitgrößten Baumaschinenhersteller, der 2006 die Produktion von Baumaschinen vollständig nach Hannover verlegt hat. Die heutige "Komatsu-Hanomag GmbH" befindet sich teilweise wieder in den historischen Gebäuden der alten Hanomag. Die Firma Wilhelm Fricke GmbH hat 1989 unter ihrem Label "Granit Classic Parts" sämtliche noch verfügbaren Schlepper-Ersatzteile der Hanomag übernommen und fertigt viele davon heute -aufgrund der großen Nachfrage- in Originalqualität nach.


Hilfreiche Links zum Thema Hanomag- und Traktorenrestaurierung:

www.munk-hanomag.de

Hans-Heinrich Munk ist DER Hanomag-Guru in Deutschland. Was er nicht weiß oder beschaffen kann, hat es nicht gegeben.
Insbesondere Dichtungen sollte man nur hier erwerben. Die Qualität der Teile steht hier an erster Stelle - sogar vor dem Preis!

www.oldtimer-jehle.de
Norbert Jehle ist Lackieremeister und betreibt einen Meisterbetrieb nach DIN EN ISO 9001. Erstklassige, den Originalfarben vollständig enstsprechende Lackmischungen aus eigenem Hause sind hier erhältlich.
Zudem sämtliche Zubehörteile, die man für eine Schlepperrestaurierung benötigt. Auch wird am Standort Kirchhaslach jährlich das größte Oldtimer- und Schleppertreffen Süddeutschlands abhegalten.

www.oldtimer-kuepper.de
Bei René Küpper gibt es neben vielen Zubehörteilen u. a. original Schaltknäufe mit nach Wunsch eingraviertem Schaltschema sowie dem Original entsprechende, neue Typenschilder, welche nach Vorgabe graviert werden. Sitzkissen und Kotflügelauflagen mit und ohne Emblemstickerei sind hier in vielen Farbgebungen zu den besten Konditionen erhältlich.

www.ersatzteile-landtechnik.de
Bei Norman Peterson erhält man viele nachgefertigte, neue Blechteile für fast alle Hanomags u. a. zu den günstigsten Konditionen. Auch ein originales Kühlermasken-Flechtgitter ist hier zu einem akzeptablen Preis zu erwerben.

www.schlepper-teile.de
Der Name der Domain spricht für sich. Vergleichen lohnt sich fast immer... .

www.traktorenteile-segger.de
Bei Edith Segger im Hohen Norden erhält man zu guten Konditionen u. a. gute elektrische Komponenten wie nachgefertigte Lampeneinsätze, Lenkräder, Anzeigeinstrumente und vieles mehr.

www.kubtec-performance.de
Hans-Christian Unger und Guido Fischer bieten als Vertrieb für Land-, Forst- und Gartentechnik sämtliches Zubehör und das vollständige Sortiment von GRANIT Parts an. U. a. sind hier sämtliche Farbtöne von Wilckens Nopolux erhältlich.

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Bei Theopold in Lemgo gibt es im Shop eine spezielle Teilerubrik für alle Hanomag-Fahrzeuge. Qualität wird hier groß geschrieben.

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Bei Firlbeck im niederbayerischen Pilsting gibt es auch gute Dichtungssätze, speziell für die Ölwanne. Ebenso werden Thermostate angeboten.

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Bei Martin Haagen in Luxemburg werden Kühler erstklassig repariert oder sogar das ganze Netz zu top Konditionen ausgetauscht.
Eine erste Adresse für alle Belange in Sachen Kühler.

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www.motortools.de
Spezialabzieher für Polrad, Kupplung und Lichtmaschinen. Nach meiner Konstruktionszeichnung wurde hier der Abzieher für das Einspritzpumpenritzel gefertigt und seitdem in das offizielle Lieferprogramm für den Hanomag R16 aufgenommen: "Abziehscheibe 2 R 30 mm"

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BranthoKorrux nitrofest - die wahrscheinlich beste Grundierung der Welt. Mehr gibt es nicht zu sagen.

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Im mittefränkischen Langenzenn bei Fürth werden im Korrosionsschutzdepot sämtliche Mittel gegen den rastlosen Rost angeboten.
Wachse, Kriechöle Grundierungen, Rostwandler, Sets für die Tankversiegelung... .

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www.treckerparts.de
Ein unkonventionell anmutender Online-Shop, jedoch mit vielen, nützlichen Angeboten von Teilen und Zubehör.

www.treckerscheune.de
Teilemarkt.

www.oldtimerplus.de
Traktoren- und Teilemarkt.

www.mt-traktor.de
Mike Thomas ist Oldtimer-Traktor-Händler und hat zuweilen auch ganz feine Motorräder im Angebot.. .
Wer dort hinfährt, kauft 'was... .

www.traktorhof.com
Das Forum für Traktoren aller Hersteller. Hanomags sind hier stark verteten - wen wundert's, schließlich war "man" 'mal Marktführer... . Fragen aller Art werden hier behandelt.

www.hanomag-traktoren.de
Das Hanomag-Traktoren-Forum ist DER Treffpunkt im Internet zum Fachsimpeln, Erfahrungen austauschen und wo aktive, unkomplizierte und prompte Antwort auf alle Fragen rund um sämtliche Hanomag-Modelle gegeben wird. Mit einem Hanomag-Schlepper in der Garage ist die Mitgliedschaft ein Muß! Nahezu alle technischen Belange sind hier schon mindestens einmal erörtert worden.

www.vorglueh-ig.de
Eine der umfassendsten und hinsichtlich technischer Fragen kompetentesten Websites für Hanomagisten.
Restaurationsberichte ergänzen technische Anleitungen und machen Mut -auch, wenn's schwierig wird- am eigenen Projekt weiterzuarbeiten... .

www.faberinc.lu/Hanomag/index.html
Patrick Faber, auch Mitglied im Hanomag-Traktoren-Forum, hat den bislang umfassendsten Photobericht über die Restaurierung seines R19 im Netz vorgelegt. Dieser Photobericht einer perfekten Restaurierung kommt gänzlich "ohne Worte" aus... .
Vielen Dank an dieser Stelle an Patrick für viele wertvolle Tipps...!

Und nicht zuletzt:
www.r16-hanomag.de
Udo Wilbert hat mit vielen wertvollen Ratschlägen oft geholfen, wenn man rat-los vor einem Stück Metall stand... .
In der Fachzeitschrift TractorClassic wurde in sechs Folgeheften ab Ausgabe 6/2010 die Restaurierung seines Hanomag R16 begleitet. Die Beiträge können auf seiner Homepage als PDF eingesehen bzw. vollständig heruntergeladen werden.




Photos: Mit freundlicher Genehmigung von Udo Wilbert.




























Technische Daten des Radschleppers vom Typ R 16:

Hersteller: Hanomag Hannover
Modell: R 16 B, Länge: 2,68 m - Breite: 1,47 m - Höhe (OK-Lenkrad): 1,59 m
Baujahr: 1953 (Gesamtbauzeit: 1951-1957, 14.300 gebaute Einheiten)
Damaliger Kaufpreis: 6.946,- bis 9.824,- DM

Motor/Kühlung:

Zweizylinder-Viertakt-Vorkammer-Dieselmotor vom Typ D 14 S, wassergekühlt, Lamellen-Kühler
Hubraum: 1399 ccm, durch Zahnräder über Nocken und Stößel gesteuert
Leistung: 16 PS bei 1600/min
Leerlaufdrehzahl: 630/min
Bohrungsdurchmesser: 90 mm
Hublänge: 110 mm
Gewicht: 316 kg mit Anlasser und Träger
Motoröl: 6 l (Einbereichsöl, SAE 20 Winter, SAE 30 Sommer; geeignet ist heute auch Castrol Classic XL 20W-50 Mehrbereichsöl)
Kraftstofftank: 25 l
Verbrauch: ca. 1 l Diesel pro Stunde.
Kühlwassermenge: 11 l, Normale Betriebs-Kühlwassertemperatur: 85 Grad C

Getriebe:

Einscheiben-Trockenkupplung, Fichtel & Sachs Typ K 16 Z
Serienmäßig wurde im R 16 B ein Fünfgang-Getriebe verbaut. Optional mit einem Zehngang-Getriebe ausgestattet, welches 10 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge besaß. So konnte man den Schlepper auch zu Anforderungen verwenden, welche eine sehr langsame Zuggeschwindigkeit bedingten; die Höchstgeschwindigkeit im ersten Gang beim Zehngang-Getriebe betrug bei voller Motordrehzahl 0,8 km/h. Getriebeöl: 20 l (SAE 80W90, GL4; heute ist z. B. Finke Gold MZ gut geeignet)

1. Gang: 3,5 km/h - 2. Gang: 4,5 km/h - 3. Gang: 6,1 km/h - 4. Gang: 11,1 km/h - 5. Gang: 18,1 km/h - R-Gang: etwa wie 1. Gang.

Zapfwelle/Kraftheber (Hydraulik):

Hinten, 545 U/min; optional erhältlich.

Bremsen/Differentialsperre:

Zwei Trommelbremsen hinten. Das Sperren eines einzelnen Hinterrades wurde durch das Umlegen eines Riegels an der Fußbremse ermöglicht.

Achsen/Lenkung:

Vorne: ungefederte Pendelachse; blattgefederte Pendelachse optional erhältlich; Z.F.-Roßlenkung; Achslast max. 600 kg
Hinten: Starrachsen (sog. Steckachsen); Achslast max. 850 kg
Zul. Ges.gew.: 1450 kg; Eigengewicht: 1170 kg

Elektrik:

12 Volt mit elektrischem Anlasser, 6 Volt ohne Anlasser/mit Handkurbel. Stand- und Fernlicht, Rücklicht und Blinker sowie der Anlasser selbst sind angeschlossen und ggf. ein optional erhältliches / nachgerüstetes elektrisches Kühlwasserthermometer.

Sonderausstattung:

El. Anlasser, Kriechganguntersetzung, Zapfwelle, Riemenscheibenantrieb seitlich u./o. hinten, Mähbalken, Fahrerdach und Windschutzscheibe, Notsitz auf Kotflügel, Sitzpolster, Komfortsitz statt Sitzschale, Sitzfederung, hydraul. Kraftheber, hydraul. Frontlader, Winde mit Bergstütze, Kotflügel vorne, gefederte Vorderachse, Zugmaul.

Quellennachweis:

Der vorliegende Auszug der technischen Daten ist der >Betriebsanleitung für den Hanomag Radschlepper R 16, Ausgabe April 1951, V. E. 4. 51. 3000<, S.74-77 entnommen.

Technisch noch weiter führende Daten sind unter folgendem Link einsehbar:

http://www.findoldtractors.com/library/Hanomag_Tech/R16_Technische_Einzelheiten.htm









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